Wanderbericht
23 wanderlustige Teilnehmern aller Altersgruppen, hatte das Vergnügen, eine wunderschöne 2 Tages Wanderung im Tannheimer Tal mit den Bergführern Daniel Fischer und Patrick Bayha des Albvereins der Ortsgruppe Grafenberg zu unternehmen. Vorab gab es bereits viele Informationen zur Route und für alle Einsteiger die wichtigsten Infos für alles Nötige in den Bergen. Tag 1 startete für die besonders motivierten Bergsteiger bereits in den frühen Morgenstunden vom Tal aus, um die 1.800 Höhenmeter zu Fuß zu erklimmen. Alle anderen Teilnehmer genossen das Panorama aus der Gondel und fanden sich am Startpunkt ein – dem Gipfel des Neunerköpfle.

Tag 1:
Frühaufsteher-Tour
(Aufstieg Tannheim zum Gipfel Neunerköpfle)
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Morgenstund hat Gold im Mund. Das kann man so und so bewerten, wenn man an den Start der Wanderung im Tannheimer Tal denkt. Ein kleines schnelles Frühstück wurde angekündigt, mit Abmarsch um 6:30 Uhr vor dem Gasthaus Enzian in Tannheim. Was die Gruppe dann am Morgen aber erwartete, war das Gegenteil, ein reichhaltiges Frühstücksbuffet mit allem, was das Herz begehrt. Da wurde die Zeit bis zum Abmarsch eng, vor allem wenn dann der Chef höchst persönlich aus der Küche kommt und noch frisches Spiegelei auf Speck gebraten anbietet.

Gut gestärkt machten sich die Frühaufsteher dann mit 10 Minuten Verspätung um 6:40 Uhr an den Aufstieg zum Neunerköpfle. Ziel war es, pünktlich zum Treffpunkt mit dem Rest der Gruppe, um 9:40 Uhr am Gipfelkreuz einzutreffen. Na, dann los. Bei traumhaftem Wetter kaum den Ort verlassen, wurde schon im ersten Waldstück, nach einem kurzen Anstieg und vorbei an Rehen im Morgentau klar, es wird nicht nur malerisch, sondern auch warm. Jacke, Langarmshirt und die ersten Hosenbeine wanderten in die Rucksäcke. Weiter ging es mit stetiger Steigung nach oben durch den Wald. Der Kampf zwischen Verdauung des leckeren Frühstücks und dem Streben nach dem Gipfelglück trieb die Gruppe in zügigem Tempo nach oben, so dass schon bald zwischen den Baumwipfeln der erste traumhafte Ausblick ins Tal möglich war. Die Bergstation schon zu sehen, steigerte die Motivation und eine kleine Unterweisung von den Wanderführern zum richtigen Einsatz der Stöcke, machten die letzten Meter sehr kurzweilig. Angekommen auf einem kleinen Plateau wurden die frühen Vögel von einem riesigen Kleeblatt und glücklichen Kühen empfangen. So kann es weitergehen. Das Kleeblatt mit dem Motto „Ein Stück Glück in den Bergen“ begleitete die ersten Acht weiter auf dem Familienwanderweg bis zum Neunerköpfle. Voller Vorfreude auf das erste Gipfelkreuz nach dem strammen Aufstieg blühte allerdings eine unverständliche Überraschung: Das Gipfelkreuz war weg. Wo es hin ist, ist bis heute nicht bekannt, aber was die Beweisbilder zeigen: um 9:25 Uhr gab es den ersten Gipfelschnaps für die tüchtigen Frühaufsteher.

 

Haupt-Tour für Einsteiger- und Wiedereinsteiger
(Gipfel Neunerköpfle zur Landsbergerhütte)
_________________________________________________________________________________________________Nachdem sich alle am Gipfel den Neunerköpfle eingefunden hatten, führte die erste gemeinsame Etappe der Tagestour bei bestem Sommerwetter entlang malerischer Berggipfel, üppigen grünen Wiesen und vorbei an vielen grasenden Kühen zum ersten Stopp auf der Gappenfeld-Alpe für die Mittagsjause. Frisch gestärkt und ordentlich eingecremt, ging es weiter zum zweiten Abschnitt der Tour. Besonders aufregend und schweißtreibend war der Moment, als die Schochenspitze erklommen wurde. Der Ausblick von dort oben war einfach atemberaubend und der Gipfelschnaps wohl verdient! Unser Ziel, die Landsberger Hütte – die wunderschön zwischen zwei Bergseen liegt – konnte von hier aus bereits erspäht werden und damit war auch schon die Hälfte der ersten Tagesstrecke vollbracht.

Mit dem Blick auf das wunderschönen Alpenpanorama, ging es dann wieder bergab auf den letzten Abschnitt der Einsteigertour. Am Nachmittag erreichte unsere Gruppe gut gelaunt die Landsberger Hütte und damit auch unseren Übernachtungsort. Für alle, die noch nicht genug von den Bergen bekommen konnten, ging es nach einer kurzen Pause noch einmal weiter hinauf – alle anderen genossen das herrliche Wetter bei kühlen Getränken und teilten die ersten Eindrücke des Tages miteinander.

 

Gipfelstürmer-Tour
(Landsberger Hütte über Steinkarspitze und Lachenspitze zurück zur Landsberger Hütte)
_________________________________________________________________________________________________Nach einem erfrischenden Kaltgetränk an der Landsberger Hütte und mit leichterem Gepäck machten sich zwölf Gipfelliebende Wanderer nochmal auf den Weg. Das leckere Abendessen will ja auch verdient sein. Stetig steigend ging es nach oben in Richtung Steinkarspitze. Der Blick zurück bot ein traumhaftes Panorama, ein sich weit öffnendes Tal und eine immer kleiner werdende Landsberger Hütte. Nach einer knappen Stunde zügigem Aufstieg, wurde die Gruppe nicht nur mit einem schönen Gipfelkreuz in exponierter Lage belohnt, der 360 Grad Rundblick eröffnete unglaubliche Weiten. Wohin der Blick vom kleinen Plateau auch ging, neue Wanderziele, weitere Gipfel oder einfach den Blick schweifen lassen – das Gefühl von Freiheit war allen mit einem Lächeln ins Gesicht geschrieben. Für einige war es seit längerer Zeit der erste steile und steinige Gipfel. Daher teilte sich die Gruppe nach dem gerölligen Abstieg. Ein Teil machte sich von der Steinkarscharte aus wieder auf den Rückweg zur Landsberger Hütte, um den Abend mit einem wohlverdienten, gekühlten Aperol einzuläuten. Aus Aperol wurde am Ende Weinschorle, aber trotzdem der Beginn eines schönen Abends, der zu späterer Stunde und nach kalter Dusche noch ein herrliches Abendrot bot. Dem soll aber an dieser Stelle noch nicht vorgegriffen werden, denn es gab ja noch einen zweiten Teil der Gruppe. Sieben Teilnehmer strebten noch nach sportlicher Herausforderung und einem weiteren Gipfel. Steinig und steil ging es zügig nach oben zur Lachenspitze. Die angeregten Unterhaltungen verstummten nahezu auf den letzten Metern, das Gipfelkreuz auf 2130m vor Augen. Oben angekommen, war aber umgehend jegliche Anstrengung vergessen. Alleine am Gipfel, nur die sieben Mitglieder des SAV Grafenberg und ein unglaublicher Blick über alle drei Seen, die von der warmen Abendsonne angestrahlt wurde. Das konnte, im Nachhinein betrachtet, nur noch von Daniels Überraschung getoppt werden. Es staunten alle nicht schlecht, als nicht nur traditionell ein wohl ausgewähltes Lied das Gipfelerlebnis untermalte, sondern plötzlich auch noch schwäbische Kaltgetränke gereicht wurden. Da versprühte sogar das Gipfeleinhorn seinen Glitzer und die Gruppe kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. An dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an Daniel und an Patrick, der uns sicher nach oben geführt hat. Was ein Moment.

Doch auch die schönsten Gipfelerlebnisse haben einmal ein Ende und fordern einen sicheren Abstieg. Und dass wo ein Teil der Gruppe schon knapp 1.600 Höhenmetern Aufstieg an diesem Tag in den Knochen hatte. Es hieß für alle noch einmal volle Konzentration, denn ein kleiner sicherungsfreier Klettersteig führte hinab, zurück zur Landsberger Hütte. Auch hier, wie auch schon am gesamten Tag, half wieder jeder jedem, um in den engen Spalten einen sicheren Stand zu finden. Gemeinsam nochmal ein Blick in die Weite werfend, traf die kleine Gruppe dann verschwitzt, aber glücklich, im Licht der hinter den Bergen verschwindenden Sonne den Rest der Gruppe, der bereits die Plätze zum Abendessen eingedeckt hatte.

Trotz Regen in der Nacht, schien schon am frühen Morgen wieder die Sonne und das Frühstück schmeckte auf der Terrasse gleich doppelt so gut.

 

 

Tag 2
Haupt-Tour für Einsteiger- und Wiedereinsteiger
(Gemeinsamer Abstieg von See zu See. Start Landsberger Hütte zum Traualpsee, Vilsalpsee zurück ins Tal nach Tannheim.)
_________________________________________________________________________________________________Tag 2 unserer Wanderung startete direkt mit einem kleinen Kletterabschnitt hinunter zum Traualpsee. Besonders zu erwähnen sind die Senioren unserer Gruppe, auch sie haben alle Streckenabschnitte ohne Probleme gemeistert und zeigen einmal wieder, dass man zum Wandern nie zu alt ist :-). Auf dem Weg zur unteren Traualpe gab es nicht nur Lamas und Babyfrösche zu entdecken, auch der Blick auf den Traualpsee und das glitzernde Wasser waren einmalig. Beim Abstieg hieß es dann 700m über einen kleinen Pfad hinunter ins Tal zu bewältigen. Nach einer Pause am See und einem kühlen Motivationsgetränk, führte das letzte Stück nach Tannheim durch einen schattigen Wald entlang eines kleinen Baches.

Nach dem Mittagessen wurde ein letztes Mal gemeinsam angestoßen und der Heimweg nach einem wunderschönen Wanderwochenende angetreten.

 

Das Tannheimer Tal ist ein traumhaftes Wanderziel und die ausgewählte Route unserer Bergführer war grandios und ist wärmstens zu empfehlen.

Ein ganz herzlicher Dank an die beiden Autorinnen Anni Trnka & Mela Luz.